Gesunde Ernährung
Gesunde Ernährung
Ernährungsbedingte Krankheiten sind längst zu einem der größten Belastungsposten der öffentlichen Gesundheitssysteme geworden: Übergewicht gilt neben Diabetes mittlerweile als Volkskrankheit Nummer Eins; schlechte Ernährung führt dazu zu Herzkrankheiten, Kurzatmigkeit, Schädigungen des Magens und der Leber. Auch die zunehmende Anfälligkeit der Bevölkerung für Depressionen oder das so genannte "Burn-out-Syndrom" werden von vielen Experten als Symptome falscher und falsch gelebter Ernährung gewertet.
Die heutige Zeit mit ihrer Schnelllebigkeit hat dazu geführt, dass dem Essen zu wenig Platz im täglichen Ablauf eingeräumt wird: All zu oft dient der hastig verzehrte und nicht immer besonders gesunde Snack auf der Straße oder gar das berüchtigte Fast-Food der Befriedigung des Hungergefühls. Allein ein Blick in das Mutterland der schnellen und ungesunden Küche, den Vereinigten Staaten von Amerika, sollte genügen, um dieser Ernährung abzuschwören: Bereits 75 % aller Kinder in den Vereinigten Staaten gelten als übergewichtig.
Bewußt Ernähern kann auch schmecken
Eine Diät einzuhalten, um das auch in unseren Breiten immer stärker grassierende Problem der Übergewichtigkeit oder gar Fettleibigkeit einzudämmen, erfordert neben einem gewissen körperlichen Aufwand etwa durch Sport oder sonstige Bewegung vor allem eine Ernährung, die weit gehend auf Fleisch und einen unmäßigen Zuckergehalt verzichtet.
Dies muss keineswegs mit realem Verzicht einher gehen: Die vegetarische Küche eröffnet eine Vielzahl schmackhafter Gerichte, deren Zubereitung zudem viel Freude bereiten kann, ohne, dass die Köchin oder der Koch in einer quasi-religiösen Weise allen Freuden der Welt entsagen müsste. Im Gegensatz zu den eher strengen Veganern ist den Vegetariern der Genuss von Milch und Eiern durchaus erlaubt, was eine breite Palette schmackhafter Gerichte ermöglicht.
Das saisonbedingte Wachstum heimischer vegetarischer Grundlagen wie den verschiedenen Gemüsen und Pilzen macht das Zubereiten eines vegetarischen Gerichtes sogar zu einem herrlichen Erlebnis: Im Herbst mit einer gewissen Sachkenntnis die eigenen Pilze zu suchen und zu finden, diese mit einem schmackhaften Kohl aus dem heimischen Umland zu verbinden und danach ein gesundes und wunderbar schmeckendes Essen servieren zu können, ist ein Genuss für alle Sinne.
Obst und Salat sind gesund
Auch heimisches Obst ist ein unbedingter Gewinn für die tägliche gesunde Ernährung: Obst als solches ist bereits etwas, was der in Fast-Food-Lokalen angebotenen Ernährung komplett fehlt, da diese Lokalitäten vorwiegend tief gefrorenes Fleisch und künstlich haltbare Brote anbieten. Falls man dort in den Genuss kommt, Obst oder Salat angeboten zu bekommen, kann man davon ausgehen, dass es sich um schockgefrorene Ware handelt, denen aller Herstellergarantien zum Trotz der größte Teil des Vitamingehalts abhanden gekommen ist.
Besonders Obst ist neben seines guten Geschmacks auch für Kinder in ihrer Entwicklung sehr wichtig, da es lebenswichtige Vitamine enthält, die für das körperliche Wachstum unerlässlich sind. Besonders wichtig ist auch Gemüse; das tägliche Essen von Fleisch trägt hingegen für das gesunde Wachstum eines Kindes wenig bei; im Besonderen nicht, wenn Kindern und Erwachsene an sieben Tagen in der Woche drei Mal pro Tag Fleisch aufgetischt wird. Sogar ein Löwe verzehrt nicht mehr als 20 Mal in der Woche Fleisch, wie es in unserer Gesellschaft üblich geworden ist.
"moderne" Tierhaltung und Ernährung
Im Besonderen ist auch die "Produktion" von Fleisch bedenklich: Die immer billiger werdenden Angebote für Fleischprodukte bei einer immer mehr steigenden und immer mehr Fleisch verzehrenden Bevölkerung sind in erster Linie auf eine immer unnatürlicher werdenden Haltung der "Lieferanten", also der Tiere, zurück zu führen. Rinder, die mit kaum sechs Monaten als erwachsen gelten, da sie auf unnatürliche Weise gemästet werden, können kaum den Nährwert eines auf der Weide natürlich gezüchteten Nutztieres haben.
Die zunehmende Belastung der Bevölkerung mit Cholesterin und den daraus entspringenden Krankheiten ist auch auf die katastrophale und rein profitorientierte Züchtung, Aufzucht und Haltung des Schlachtviehs zurück zu führen. Dass Krankheiten wie die Diabetes mittlerweile große Teile der Bevölkerung betreffen, spricht für sich.
Gesundes Kochen sollte also damit zusammen hängen, dass den Menschen eine ausgewogene Ernährung zur Verfügung gestellt wird, die in einem gesunden Maße Fleisch anhält, dies aber nicht zum beinahe alleinigen Bestandteil der täglichen Ernährung macht.
Zudem sollte die Herkunft der Produkte bei der Kaufentscheidung im Vordergrund stehen: Eier aus Käfighaltung etwa beinhalten ein qualvolles und gegen jedes Gesetz der Natur verstoßendes Dasein der Hennen, die die Eier legen. Bedingt durch Stresshormone, die so gehaltene Tiere absondern, sind auch die Eier entsprechend wenig gesund.
BIO für Mensch und Tiere
In den vergangenen Jahren hat sich in der Bundesrepublik Deutschland das so genannte BIO-Siegel als Gütemerkmal für im Einklang mit Grundsätzen der Vernunft erwirtschafteten landwirtschaftlichen Produkten durchgesetzt. "BIO" steht hierbei für Produkte, die ohne den Einsatz von Pestiziden, künstlichen Methoden der Düngung von Böden, artfremder Ernährung von Nutztieren, widernatürlichen Haltungsbedingungen für Nutztiere oder gar dem Einsatz genveränderter Materialien erzeugt werden.
Im Besonderen die durch den technischen Fortschritt erworbene Möglichkeit, genveränderte Pflanzen oder womöglich gar Tiere "her zu stellen", macht das gesunde Kochen um so wichtiger, da noch niemand weiß, wie sich der Verzehr solcher ohne Zweifel rentabler Erzeugnisse auf das Wohlergehen der davon betroffenen Verbraucher auswirken wird. Momentan sind Produkte mit dem BIO-Siegel noch erheblich teurer als die anderen Produkte, doch sollte dies eher als Ansporn verstanden werden, diese Produkte im Interesse der eigenen Gesundheit wie auch der Gesundheit der Anvertrauten zu nutzen, um möglichst viele Landwirte davon zu überzeugen, ebenfalls nachhaltig gesunde Produkte zu vertreiben.
Zum gesunden Kochen gehört allerdings auch ein gesundes Trinken: Immer mehr künstlich mit Vitaminen versehene an und für sich eher ungesunde Getränke werden auf den Markt geworfen, deren Zusammensetzung dem Verbraucher suggerieren soll, es handle sich um ein gesundes Getränk. Dabei ist ein synthetischer Saft, dem im Nachhinein einige Vitamine beigemengt werden, sicher nicht annähernd so gesund wie etwa ein frisch gepresster Saft aus heimischen oder frisch eingeführten Früchten. Speziell bei der Jugend beliebte Getränke, die zu mehr als 50 % aus Zucker bestehen und meist mit Alkohol versehen sind, tragen sicher ebenfalls wenig zur Gesundheit der Bevölkerung bei.
Gesunde Frucht- oder Gemüsesäfte können bei Anwendung raffinierter Rezepte mit Sicherheit eben so wohl schmeckend sein wie diese industriellen Wegwerfprodukte.
Gesundes Kochen kann für alle Beteiligten zu einem Genuss werden: Das Wiederentdecken alter Rezepte, das gemütliche Auswählen der zu verwendenden Zutaten, der Genuss der unverfälschten Speisen und Getränke und das Wissen um die Gesundheit des Essens sollten Ansporn gering sein, es einmal zu versuchen. Die Gesundheit derjenigen, die in den Genuss einer solchen Ernährung kommen, wird es eben so danken wie die Tiere und Pflanzen, die außerhalb von Mastbatterien und Gewächshäusern ihr Dasein fristen dürfen.