Paprika
Paprika, Paprikasorten
Die Paprika umfasst die bekannte Gemüsepaprika genauso wie die Chili, die Pfefferoni und die Peperoni, wobei alle Sorten zu den Nachtschattengewächsen zählen. Des weiteren gibt es aber auch zahlreiche weitere Gemüsepflanzen, die den Paprika nicht unähnlich sind. Zu ihnen zählen beispielsweise die Tomaten und Auberginen, aber auch die Kartoffeln und sogar einige Tabakarten. Bei der Paprika selbst, trägt ebenfalls sowohl die Pflanze als auch die Frucht einen identischen Namen. Zwischen den genannten Sorten gibt es aber gravierende Unterschiede, die sich nicht nur in Form, Größe und Farbe zeigen, sondern auch in der Schärfe. Verantwortlich für diese Schärfe ist der Stoff Capsaicin, der in unterschiedlich hoher Konzentration in allen Paprikaarten vorkommt. Ihren Ursprung hat die Paprika und mit ihr die verschiedenen Sorten der Paprika in Südamerika und Mittelamerika, wobei sie sich wahrscheinlich vor allem im Gebiet des heutigen Bolivien und des heutigen Südbrasilien entwickeln konnte. Die weitere Verbreitung erfolgte durch Vögel.
Bekannt und beliebt ist die Paprika heute vor allem durch ihre vielseitige Verwendung, denn es gibt sicher kaum eine nationale oder regionale Küche, die nicht in den verschiedensten Formen diverse Paprikasorten verwendet. Allerdings bleibt es dabei unbestritten, dass eben diese Verwendung und vor allem die Häufigkeit der Verwendung stark von regionalen Gewohnheiten geprägt wird. Gemüsepaprika erfährt seine Verwendung häufig im grünen – also im noch nicht ausgereiften – Zustand, und wird dann mit verschiedenen Füllungen oder aber klein geschnitten als gebratenes oder gedünstetes bzw. gegrilltes Gemüse gegessen. Ebenso verwendet werden kann auch der rote, gelbe und orange Paprika, nur wird dieser meist im rohen Zustand gegessen. Ebenfalls lecker sind aber auch gebratene oder gegrillte Paprikastückchen als Gemüsebeilage oder als Bereicherung eines Buffet. Interessant ist dabei, dass die scharfen Sorten vor allem in den warmen Gebieten eingesetzt werden. Der Grund hierfür liegt darin, dass das in den Schoten enthaltene Capsaicin die Schweißbildung fördert und dadurch für eine Abkühlung sorgt. Deshalb sind die scharfen Paprika-Sorten vor allem in der Küche Mittelamerikas und Südamerikas, aber auch in der mexikanischen Küche und der sogenannten Tex-Mex-Küche stark vertreten.
Ebenfalls sehr beliebt sind Paprika der verschiedensten Arten in der asiatischen Küche. Dabei profitiert der Gourmet vor allem in der indischen Küche, der koreanischen Küche, der chinesischen Küche sowie in der indonesischen und thailändischen Küche von den verschiedensten Kreationen mit Paprika. Die Gerichte dieser nationalen Küchen sind unterschiedlich scharf. Aber auch die verschiedenen europäischen Küchen – vor allem rund um das Mittelmeer – verwendet Paprika in der verschiedensten Form. Hier ist vor allem auch die italienische und spanische sowie die kroatische Küche zu nennen. Besonders beliebt ist Paprika natürlich in den Küchen von Ungarn und auf dem Gebiet des Balkan, die beide viele traditionelle Paprikagerichte bieten. Hier schätzt man vor allem die scharfen Paprikasorten als Beilage oder Gewürz, verwendet aber auch gern milde Paprika als Gemüse.
Die französische Küche verwendet die Paprika dagegen bevorzugt als milde Paprika oder in Form von edlen Gewürzen. Die dortige Einbürgerung und erste Verwendung des Paprika geht auf den Koch Auguste Escoffier zurück. Dieser ließ im Jahre 1879 erstmals Paprikapulver aus Ungarn kommen und verhalf dieser Frucht in Frankreich zum Durchbruch. Heute ist die Küche Frankreichs ohne Paprika nahezu undenkbar, denn sie verwendet diese Frucht in so traditionellen Gerichten, wie zum Beispiel Poulet au Paprika, Gulyas-Hongroise und Ratatouille. Übrigens wird in Indien die Paprika in verschiedenen Bestandteilen sogar als Tee verwendet. Hier sind vor allem die Blätter von Nutzen.