Salz aus dem Meer
Salz aus dem Meer
Meersalz ist eine Salzart, die aus Meerwasser gewonnen wird. Dazu wird das Wasser in Salzgärten geleitet und dort einer Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Dadurch verdunstet das Wasser, was wiederum die kristallinen Bestandteile des Salzes freisetzt. So entstehen mehrere Schichten, wobei als Speisesalz oder für eine medizinische Verwendung immer nur das Meersalz aus der obersten Schicht genutzt wird. Interessant ist, dass auch das handelsübliche Steinsalz zu den Meersalzen gehört, denn es entstand vor zahlreichen Millionen Jahren durch die Austrocknung der damals noch vorhandenen Meere und konnte sich somit ablagern. Es ist ein Ergebnis erdhistorischer Entwicklungsvorgänge, von denen nun die Küchen der Welt profitieren können.
Allerdings gilt gerade das Meersalz als besonders gesund und gesundheitsfördernd, denn es enthält neben Natriumchlorid noch zahlreiche weitere Bestandteile. Dabei können unter anderem Magnesium, Kalium und auch Mangan in unterschiedlich hohen Konzentrationen enthalten sein. Der Anteil an Salz ist dabei von Meer zu Meer unterschiedlich, wobei man von einer Salinität von etwa 3,5 Prozent ausgehen kann. Das bedeutet, das etwa 1000g Gewicht umgerechnet ungefähr 976 ml Wasser bzw. Meerwasser entsprechen. Dieses hätte dann durchschnittlich einen Salzgehalt von 35 g. Welches Wasser nun am besten für die Gewinnung von Meersalz geeignet sich hängt ganz vom Salzgehalt ab. Dabei wird hier davon ausgegangen, dass das Mittelmeer einen Salzgehalt von 3,8 Prozent besitzt. Die Nordsee schafft immerhin noch 3 Prozent und die Ostsee liegt bei nur 1,2 Prozent. Besonders hochkonzentriert liegt das Salz im Wasser des Toten Meeres vor, denn es besitzt einen Salzgehalt von 28 Prozent. Nicht nur in der Küche sondern auch in der kosmetischen und pharmazeutischen Industrie ist das salz aus dem Toten Meer besonders beliebt, was wohl auch an der hohen Konzentration liegen könnte.
Der Ursprung des Meersalzes liegt aber in einer Verwitterung der Gesteine auf dem Festland. Hier werden Kationen und Anionen durch Regen und andere Niederschläge ausgewaschen. Auf diesem Wege gelangen sie zuerst in das Grundwasser und mit diesem in die Fließgewässer, die wiederum den Transport zum Meer vornehmen. Auch im Meer kommt es somit außerhalb der künstlich angelegten Salzgärten zu Verdunstungen, bei denen sich die verschiedenen Salzschichten als kristalline Rückstände auf dem Boden der Meere bzw. in den Uferzonen ablagern. Kommt es nun zu Bewegungen der Erde mit ihrem Vulkanismus und allen weiteren Vorgängen, so kann stellenweise eine Subduktion erfolgen. In ihrem Verlauf kommt es dann zu den sogenannten sedimentierten Ablagerungen von Salzen in Gesteinen. Hier schließt sich der Kreislauf und kann von neuem beginnen. Auf das Meersalz entfallen ungefähr 30 Prozent der weltweiten Salzproduktion, so dass es nach wie vor als relativ selten und besonders wertvoll gilt.
Das wertvollste Meersalz ist allerdings das sogenannte Fleur de Sel, was in etwa mit Salzblume übersetzt werden kann. Es entsteht nur unter besonderen Bedingungen und wird dann mit einer Holzschaufel direkt von der Oberfläche des Wassers abgeschöpft. Hier bildet sich nämlich an besonders heißen und windstillen Tagen eine sehr dünne Schicht direkt an der Meeresoberfläche, so dass direkte Handarbeit für die Abschöpfung – die sogenannte Ernte – erforderlich ist. Das Salz der Salzblume ist vor allem bei Gourmets beliebt und stellt unbehandeltes Meersalz dar, das ohne weitere Zusätze in den Handel kommt. Gewonnen wird es vor allem auf Mallorca, an der Algarve und in der Bretagne. Die Zusammensetzung von reinem Natriumchlorid und anderen natürlichen Bestandteilen kann geringfügig abweichen. Im Durchschnitt sind in diesem Salz aber 97 Prozent Natriumchlorid enthalten.