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Backwerk aus Baden-Württemberg

Backrezepte aus Baden-Württemberg

Das traditionelle Baden-Württembergische Backwerk ist, genau wie die übrige Küche, ländlich geprägt und viele Rezepte dienen auch heute immer noch der Resteverwertung.

Anders als die Rheinländer sahen sich die Baden-Württemberger auf Grund der geringen landwirtschaftlichen Erträge aus kargen Böden gezwungen, sehr sparsam zu haushalten.

Doch die Menschen in dieser Region waren auch immer erfinderisch, wenn es darum ging, aus der Not eine Tugend zu machen und kreierten aus einfachsten Zutaten die leckersten Backwaren. Und wenn die Zutaten auch einfach waren, so hatten und haben sie doch immer eine sehr gute Qualität.

Je nach Region sind die Unterschiede groß und je näher man der französischen Grenze kommt, desto reichhaltiger und abwechslungsreicher wird auch das Essen. Im Badischen kann man überall schlemmen, im Schwarzwald trifft man eher auf deftiges Essen, das die raue Natur widerspiegelt und das vor allem satt machen musste.

Fleisch war etwas Besonderes und dem Sonntag vorbehalten. Montags kamen Reste vom Wochenende auf den Tisch, einmal in der Woche stand eine Suppe auf dem Speiseplan und an einem weiteren Wochentag gab es ein süßes Hauptgericht, wie zum Beispiel Zwetschgenkuchen mit Kartoffelsuppe oder „Apfelwähen“ am Brotbacktag.

Die Brezel ist das Gebäck des Schwaben schlechthin. Sie ist auf keiner Geburtstagsfeier, keinem Firmenjubiläum und keiner Party wegzudenken. Generationen von Kindern sind mit diesem köstlichen Laugengebäck, das mit und ohne Butter herrlich schmeckt, aufgewachsen. Ihre Herstellung bleibt das Geheimnis jedes Bäckers und wird nicht preisgegeben.

Der Sommer und die Erntezeit bringen besonders im Badischen Kirschen auf den Markt, die zu Kompott, Saft, Schnaps und Marmelade variationsreich verarbeitet werden. Doch die schwäbische Hausfrau zaubert daraus auch köstliche Kuchen und häufig eine vollwertige Mahlzeit, den „Kirschenplotzer“.

Die Fastnacht spielt im schwäbisch-alemannischen Raum eine bedeutende Rolle. Zur Fastnacht gehören hier vor allem die Fastnachtsküchlein, die gefüllt oder nur in Zucker gewälzt, hoch aufgegangen oder flach, mit kleinen Blasen, angeboten werden. „Scherben“ sind die bekanntesten Varianten dieses Hefebackwerkes und schmecken einfach himmlisch. Egal, ob Mittags zur Suppe oder abends zu einem Glas Wein – am besten genießt man sie noch warm.

Die Schwarzwälder Kirschtorte – von einem schwäbischen Konditor im letzten Jahrhundert vor allem für die betuchten Besucher Baden-Badens gedacht, wurde zu einem Welterfolg ist heute von keiner festlichen Kaffeetafel wegzudenken. Mit Kirschwasser verfeinert kann man bei ihrem Genuss dahin schmelzen.

Der typische Festtagskuchen der Schwarzwälder ist jedoch die Linzertorte – ob zu Weihnachten, Ostern, zur Taufe, Hochzeit oder Beerdigung – eine Linzertorte wird immer dabei sein. Jede Hausfrau hat natürlich ihr eigenes Rezept, auf das sie schwört. Walnüsse, Mandeln, Himbeermarmelade oder Johannisbeergelee – alle Zutaten schmecken köstlich. In einem sind sich aber alle Schwarzwälder einig: Ein Wein gehört unbedingt dazu. Auch die Schwarzwälder Kirschtorte ist eine Hinterlassenschaft aus der Zeit, als der Schwarzwald noch zu Österreich gehörte.

Viele Backwaren aus dem Schwäbischen basieren auf einfachen Mürbteig oder Hefeteig, die ihren Geschmack erst durch die Zutaten erhalten. Verwendet wird alles, was in der Region angebaut wird: Zwiebeln, Spinat oder Sauerkraut – zusammen ergeben sie leckere herzhafte Kuchen, Wähen oder Fladen.

Weihnachte war in Schwaben immer ein einfaches Fest. Weihnachtsplätzchen, „Gutsle“ genannt, hingen am Baum und werden auch noch heute nach den alten Rezepten hergestellt.

Es ist aber auch das Fest der Bierwecke. Sie sind eine Kombination aus dunklem Brotteig, in den Früchte und Nüsse mit verarbeitet werden. Als Stollen Ersatz eine köstliches Speise, die auch mit Butter bestrichen wunderbar schmeckt. Auch Hefekranz ist aus der schwäbischen Küche nicht wegzudenken. Mit einer Nussfüllung oder Mohn ein beliebtes Gebäck zu allen Festen, das auch gerne zu Grillpartys als süße Beilage mitgebracht wird.

In vielen Ortschaften in Baden-Württemberg gibt es immer noch Backhäuser, die anlässlich mancher Dorffeste wieder in Betrieb genommen werden – wie herrlich, wenn der Duft frisch gebackenen Brotes die Gassen erfüllt.