Lebkuchen und Pfefferkuchen
Lebkuchen, Pfefferkuchen, Honigkuchen
Lebkuchen haben viele Namen. Sie werden je nach Region auch Pfefferkuchen, Honigkuchen oder Gewürzkuchen genannt. In West- und Süddeutschland dominiert der Begriff Lebkuchen oder Labekuchen, während er im Osten eher als Pfefferkuchen bezeichnet wird. Für die Herkunft des Wortes Lebkuchen gibt es verschiedene Erklärungen, am wahrscheinlichsten ist wohl, dass der Wortteil "Leb" vom lateinischen Wort "libum" stammt, das für Laib steht. Der Name könnte aber auch vom Wort Lebenskuchen herrühren, weil man dem Gebäck heilende Kräfte zuspricht.
Genauso wie er in den verschiedenen Teilen Deutschlands unterschiedliche Namen besitzt, variiert das Rezept des Lebkuchens auch je nach Region. Die Grundzutaten für einen Lebkuchen sind jedoch, neben Mehl als Basis, vor allem die orientalischen Gewürze wie Zimt Kardamom und Anis. Das besondere an der Art der Zubereitung ist das Triebmittel. Hier wird kein Backpulver und keine Hefe verwendet, sondern man nimmt Hirschhornsalz, Pottasche oder auch beides, so bekommt der rohe, ungebackene Teig einen bitteren Geschmack, der dem späteren Lebkuchen eine besondere Note gibt.
Zum Süßen wird meistens Honig verwendet, viele Lebkuchenarten besitzen aber auch eine Zucker- oder Schokoladenglasur. Zusätzlichen werden die Lebkuchen auch gerne mit Nüssen verziert und mit Marmelade gefüllt. In der Regel wird die Teigmasse auf eine Oblate aufgetragen und dann gebacken. Es gibt allerdings auch braune Lebkuchen, die ohne Oblaten auskommen und nach dem Backen zurechtgeschnitten werden.
Rezepte: Lebkuchensoufflé - Lebkuchen-Tiramisu - Glasierte Lebkuchen
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Gewürzkuchen, Labekuchen, Gewürzbrot
Lebkuchen sind ein sehr altes Gebäck. Das honiggesüßte Gebäck wurde schon 350 Jahre vor Christus von den Ägyptern zubereitet, dort waren sie ebenfalls eine beliebte Grabbeigabe. Die Römer nannten das Gebäck "panus mellitus", Kuchen wurde mit Honig bestrichen und so gebacken.
Im Frühmittelalter waren die Lebkuchen nicht nur zu Weihnachten ein beliebtes Gebäck, sie wurden, weil sie fleischlos sind, vor allem zur Fastenzeit mit Starkbier gegessen. Der Lebkuchen, mit den orientalischen Gewürzen, so wie man ihn heute kennt, wurde im belgischen Dinant erfunden. Er kam über Umwege nach Aachen und später fränkische und nürnbergische Klöster, wo man ihn vor allem wegen seiner langen Haltbarkeit herstellte und in schlechten Zeiten verteilte.
Im 14. Jahrhundert wurde er in Franken zum beliebten Gebäck. Wegen der orientalischen Gewürze, die für die Zubereitung der Kuchen benötigt wurden, konnten vorrangig Städte, die viel Handel betrieben, Lebkuchen backen. Aus diesem Grund haben heute Städte wie Nürnberg, Coburg oder Köln eine lange Lebkuchentradition.
Heute ist das Gebäck in Deutschland allseits bekannt und wird in der Weihnachtszeit in den verschiedensten Variationen gegessen. Auf den Weihnachts- und Jahrmärkten werden sie als Lebkuchenherzen, meist mit einem netten Schriftzug aus Zuckerguss verkauft. Teilweise bieten traditionelle Lebkuchenbäcker auf den Märkten frische Lebkuchen an. Beliebt sind auch die industriell gefertigten Lebkuchen aus den Supermärkten. Sie werden in Päckchen pur, mit Schokolade oder Zuckerguss angeboten. Ebenso gibt es Lebkuchenhäuschen, wie in dem Märchen Hänsel und Gretel, zu kaufen. Lebkuchen aus Nürnberg und Printen aus Aachen sind weltweit bekannt.
Beliebte Lebkuchenrezepte:
Lebkuchen mit Rum - Lebkuchenkringel - Elisenlebkuchen - Lebkuchensterne
Nürnberg, Coburg, Aachen, Köln
Im Ausland sind Pfefferkuchen ebenfalls sehr beliebt. In der Heimatstadt der heutigen Lebkuchen, in Dinant, Belgien, ist der Lebkuchen immer noch eine kulinarische Spezialität. Sie unterscheiden sich von der deutschen Variante, dass sie härter und fester sind. Das englische Gingerbread (Ingwerbrot), von der Backart dem Lebkuchen ähnlich, wird traditionell in kleine Lebkuchenmänner geschnitten und in Portwein getunkt. Der Name soll auf die orientalischen Gewürze hinweisen.
In Frankreich nennt man die Lebkuchen "pain d'epices", was so viel bedeutet wie Gewürzbrot. Die Stadt Dijon ist bekannt für die Herstellung des Gewürzbrotes und pflegt damit, ähnlich wie Nürnberg, eine lange Tradition. Die Russen nennen die Lebkuchen Prjaniki und diese werden am liebsten mit heißem Tee gegessen. Prjaniki werden voranging in Tula hergestellt, wo ihnen auch ein Museum gewidmet ist, in welchem Touristen sich die Spezialität schmecken lassen können.
Das Baseler Läckerli aus der Schweiz wurde im 15. Jahrhundert als edlere Variante des Lebkuchens geschaffen, weil man fürchtete, dass das ansässige Fürstenkonzil mit dem eifnachen Lebkuchen nicht zufrieden sein würde. Das Läckerli wird nach dem Backen mit einer Zuckerglasur versehen.
Die Italiener essen ihre Panforte, Nachfolger des panus mellitus, wie in Deutschland am liebsten zur Weihnachtszeit. In Siena, der Hauptstadt des Panforte, werden die Zutaten nur grob zerkleinert und ohne Treibmittel gebacken. Der Panforte bianco ähnelt dem Lebkuchen sehr, während bei einem Panforte nero kandierte Melone, Kakao und Peperoncino zu den Zutaten gehören. Lebkuchen ist ein sehr altes und international beliebtes Gebäck, dass in seinen verschiedensten Variationen immer ein Hochgenuss ist.
Das Lebkuchengewürz ist eine gemahlene Gewürzmischung für Lebkuchen / Pfefferkuchen - je nach Rezept enthält es z.B.: Zimt, Nelken, Piment, Koriander, Muskatnuß, Ingwer, Kardamom.