Kochen zu Ostern
Kochen an Ostern
Ostern ist nicht nur das höchste religiöse Fest der Christenheit, sondern bringt auch alle Mitglieder der Familie zusammen um diesen Tag gebührend zu feiern und das Miteinander zu genießen. Und was wäre dieser einmalige Tag im Jahr ohne ein traditionelles Ostermenü samt alteingesessener Traditionen und Bräuche.
Mit dem Karfreitag, an dem sich gläubige Christen nur einmal am Tag satt essen dürfen und es zudem verboten ist, Fleisch zu sich zu nehmen, beginnen die Ostertage und am Karsamstag endet die 40-tägige Fastenzeit. Die Ostertage werden mit einem festlichen Gottesdienst in der Osternacht samt Ostersegen eingeleitet. Die Besucher bereiten zu Hause kleine, mit bunten Servietten ausgelegte Körbchen mit bemalten Eiern, frischem Osterbrot, Osterspeck, Salz- und Pfeffermühlen sowie einen Osterlamm vor. Diese werden im Laufe des Gottesdienst geweiht und anschließend noch Nachts gemeinsam mit der Familie verspeist.
Das leckere, aus Biskuit- oder Sandkuchenteig gebackene Osterlamm im Korb hat eine lange Tradition und seine Geschichte ist auf die Bibel zurückzuführen. Diese besagt, dass das Lamm laut dem alten Testament ein Opfertier war und daher am Passahfest von den Juden zum Gedenken an ihren Gott geschlachtet wurde. Auch Gottes Sohn, Jesus Christi, wird in einzelnen Passagen als "Lamm Gottes" bezeichnet. Obwohl heute am Ostertag meist kein Lamm mehr geschlachtet wird, ist das süße Backwerk ein wichtiger Bestandteil in jedem Osterkorb. Am besten binden Sie dem Lämmchen noch eine kleine rote Schleife mit einem Glöckchen um und bestreuen es mit Puderzucker. Das Osterlamm kann auch, je nach Geschmack, eine Schokoladen- oder Zuckerglasur bekommen.
Kirche, Frühling, Osterhase
Ebenso wie in dieser ehrwürdigen Nacht das Lamm geweiht wird, so wird auch das Osterfeuer entzündet, das für die Auferstehung Jesus steht. Nach alter Tradition zündet jedes Kirchenmitglied in der dunklen Kirche seine mitgebrachte Kerze an und nimmt das Osterfeuer mit nach Hause. Im Kerzenschein beginnt dann die Familie den Speck, die Eier und das Osterlamm aufzuteilen und zu essen.
Der Genuß dieser leckeren Speisen leitet das Ende der Fastenzeit ein, da der Verzehr von Fleisch, Milchprodukten und Eiern früher während der Fastenzeit verboten war. Auch die Eier haben ihre bunte Farbe einen besonderen Brauch zu verdanken. Denn nur weil die Menschen früher keine Eier während der Fastenzeit essen durften, bedeutete das nicht, dass die Hühner aufhörten Eier zu legen. Sie legten sogar umso mehr und damit diese Eier nicht kaputt gingen wurden sie von den Hausfrauen gekocht und mit Lebensmittelfarbe eingefärbt, damit sie von den ungekochten Eiern unterschieden werden konnten. Im Laufe der Zeit wurden die Eier immer bunter und heute werden aus den Eiern kleine Kunstwerke gemacht.
Am eigentlichen Ostertag hat die Familie die Wahl zwischen einem ausgiebigen Osterbrunch, der sich auch bis spät in den Nachmittag ziehen kann oder einem deftigen Mittagessen.
Lieblingsspeise des Osterhasen
Bei einem Osterbrunch bietet es sich natürlich an, süße und saure Sachen miteinander zu kombinieren. Bunt eingefärbte Eier sind auf alle Fälle ein Muß und lassen sich auch gut zu Eiersalaten oder anderen Eiergerichten verarbeiten. Kombinieren lassen sich diese Gerichte sehr gut mit einem Shrimpscocktail oder anderen leckeren Garnelengerichten. Abgerundet mit leckerem frischgebackenen Brot, einer Variation von Frischkäsen und einem gemischten Wurst- und Käseteller ist der Brunch schon fast perfekt. Vergessen Sie jedoch nicht den traditionellen Osterzopf / Osterkranz samt selbstgemachter Marmelade, der bei keinem Osterbrunch fehlen sollte.
Das Mittagessen kann sich natürlich auch mit dem Thema Ostern, Frühling und der Wiederauferstehung Christis, kurz gesagt, mit der Freunde beschäftigen. Da Karotten die Lieblingsspeise des Osterhasen sind, bieten sich Gerichte mit roten Rüben sehr gut an. Da der Hase sich immer schon gerne in der Nähe von Menschen aufgehalten hat, wurde ihm früher nachgesagt, dass dieser die bekannten Ostereier ablegt und auch heute noch gilt der Hase als ein Symbol des Festes der Wiederauferstehung. Ebenso gilt der Löwenzahlfresser als Symbol der Fruchtbarkeit.
Beziehen Sie die geschichtlichen Abläufe also ruhig in ihr Menü mit ein und kochen Sie ihrer Familie zum Beispiel ein leckeres Karotten-Süppchen oder einen frischen Kräutersalat mit Blüten als Vorspeise. Besonders in Bayern besteht das Hauptgericht bei vielen Familien aus einem Osterbraten mit Kartoffeln und Blaukraut. Dieser kann, je nach Geschmack, aus Kaninchen, Lamm, Ente oder auch anderen Fleischsorten bestehen. Die fettarme Variante wäre die Zubereitung von frischem Fisch mit Petersilienkartoffeln.
Backen an Ostern
Bevor die ganze Familie jetzt zum Kaffee und Kuchen übergeht, wird im Garten fleißig nach den versteckten Ostereiern gesucht. Das bereitet sowohl den kleinen als auch den großen Kindern viel Freude und umso bunter die Eier, umso schöner kann man diese anschließend im grünen Gras oder hinter dunklen Bäumen auch wieder finden. Nehmen Sie sich vor Ostern am besten etwas Zeit die Eier schon zu bemalen und beziehen Sie ihre Kinder in die Freizeitaktivität mit ein. Eier vorher ausblasen, mit bunten Eierfarben bepinseln und fertig.
Der nachmittägliche Kaffee bietet natürlich wieder ordentlich Spielraum für die Hausfrau sich richtig auszutoben und ihren Lieben ihre Liebe wieder einmal durch ihre Kochkünste auszudrücken. Ganz im Zeichen Osterns bietet sich für das Osterfest hervorragend eine Rüblitorte oder Möhrenmuffins an. Bei den Kleinen sind dann die zuckersüßen, mit Schokolade überzogenen Hasenohren oder eine bunte Ostertorte mit bunten Zuckereiern der Hit.
Denken Sie bei ihrem Ostermenü also an die christlichen Traditionen und mischen Sie diese mit dem Osterhasen und freundlichen Frühlingsgedanken und es kann nichts mehr schief gehen. Viel Glück!